Seit Mitte der 90er Jahre arbeitet Ugo Rondinone an der Serie der Kreisbilder. Während die Größe und die Technik des Farbauftrags mit Schablonen und Spraydose unverändert bleiben, wechselt mit den Farben ihre ›Stimmung‹, die ›Musik‹. Motivisch sind Rondinones Kreisbilder Referenzen an kunsthistorische ›Standards‹: an die »Targets« von Jasper Johns und Kenneth Noland aus den 50er und an die Op Art Bilder aus den 60er Jahren. Diese Ansätze greift Rondinone auf und adaptiert sie für eine zeitgenössische Ästhetik in der Technik der Sprayer. Durch das Verschwimmen der Ränder entwickeln die Bilder eine hypnotisierende, schwingende Bewegung, die den Betrachter zugleich an sich zu ziehen wie auch physisch anzugreifen scheint. Diese Widersprüchlichkeit der Empfindungen reflektiert die Widersprüchlichkeit des Objekts – verschwommene Zielscheiben.