Für Michael Zahn entwickelte sich seit den 1980er Jahren eine anhaltende, malerische wie theoretische Auseinandersetzung mit der abstrakten Kunst des 20. Jahrhunderts: von Malewitsch über Yves Klein zu Support/Surface, BMPT (Buren, Mosset, Parmentier, Toroni) und ›Neo Geo‹. Dieser individuelle Entwurf eines malereigeschichtlichen Horizonts verschränkt sich für Zahn mit einer Analyse des amerikanischen Oberflächen-Kults, wie er sich vor allem in der alles dominierenden Sprache des Computers zeigt. Zahns Bilder Anfang der 1990er Jahre transformieren zunächst den binären Code der Computersprache in abstrakte Streifenbilder à la Buren oder Parmentier. Seit 1999 arbeitet der Künstler an malerischen Rückübersetzungen der bildhaften Symbolsprache des Computers. Die Computergrafik wird in Untitled (Menu with Sub-Menu) durch Reduktion der Kontextmenüs auf Schwarzweiß, durch eine minimalistische Flächenaufteilung und das Ausziehen der Streifen bis zum Rand soweit zurückgenommen, dass eine eindeutige inhaltliche Lesart entfällt. Der Betrachter kann den Kontext nur über die ungewöhnliche Hängung der Bilder beziehungsweise über den Titel erschließen.