Das Werk der Künstlerin Sibylla Dumke zeichnet sich durch eine fragile, spielerisch-poetische und reduzierte Materialsprache aus. In ihren Papierarbeiten geht es »um das Finden von Formen, um ein Erspüren des Wesens der Dinge.« (SD) In der für die Mercedes-Benz Art Collection erworbenen Tuschezeichnung o.T. (26.2, Kamari), 2014, ist Dumkes intensive Beschäftigung mit Naturstrukturen ablesbar. Die intuitive Strichführung und ein zarter Tuscheverlauf reflektieren den Ausgangspunkt in Naturerfahrungen und –beobachtungen, thematisiert werden die »Wiedergabe intuitiver rhythmischer Bewegungen, einer Verbindung von verinnerlicht Gesehenem und Gespürtem.« (SD) So tritt der Charakter des Intuitiven sowie von Hand gemachten, momenthaften in den Vordergrund. Dumke selbst sagt über ihre Arbeitsweise: »Ich zeichne viel und verwende seit je Strukturen, Zeichen, Punkte und Linien sehr intuitiv. Sie ähneln einer Art von Kalligrafie und ihrem Ausdruck. Ich sehe hier dieselben Dinge, die ich in der Natur finde. […] Abstraktion ist eine große Inspiration für mich, und Zweige erscheinen mir abstrakt. Sie bilden keine Formen aus, die etwas ähneln, was man kennt; sie geben Hinweise auf etwas, das etwas Anderes sein könnte, ein Symbol oder ein Zeichen. Und das mag ich, weil ich es interpretieren, damit in Verbindung treten kann, ganz intuitiv.« (SD)