Robert Rauschenberg ist der Erfinder, die Daimler AG der Auftraggeber der 1998 entstandenen Skulptur riding bikes. Sie zeigt zwei nebeneinander montierte Fahrräder, deren Konturen von dünnen Neonröhren farbig nachgezeichnet sind. Die Skulptur ragt über ein Wasserbecken und dient der Gestaltung eines kleinen, vom alten Weinhaus Huth sowie von Neubauten Renzo Pianos und Richard Rogers’ begrenzten Platzes. Durch die Kombination eines Rad an Rad montierten Gegenübers büßt die Arbeit Sinn und Funktion als Vehikel ein. Das Pseudogefährt mit vier Rädern, das an Duchamps Readymades oder an eine Montage aus Légers Filmcollage Le Ballet mécanique erinnert, ist zum Stillstand verdammt. Nachdem Zweifel an einem unaufhaltsamen Fortschritt als Paradigma der Moderne laut geworden sind und die Ironie als adäquates Mittel des Aufklärers wieder stärker ins Bewusstsein rückt, ließen sich die erstarrten, auf die Hinterräder gestellten Vehikel als amüsante Denk-mal-Aufforderung an einen Auftraggeber interpretieren, dessen Erzeugnisse den höchsten Standard der Fortbewegung garantieren.