Andreas Schmid geht als Künstler situativ und temporär vor. Er bearbeitet vorhandene Räume als Orte des Übergangs zwischen Außen- und Innenwahrnehmung, die sich mit der Bewegung des Betrachters im Raum entfalten. Für die Interpretation ›latenter‹ Räume arbeitet er vor allem mit Linien, die ausgespannt oder geklebt, gezeichnet, gemalt, geschnitten, fotografiert. gelegt oder als Lichtlinien installiert werden. »Ich verstärke sozusagen das, was ich als die Charakteristika eines Raumes wahrgenommen und weiter verarbeitet habe. Auch die Leere wird durch meine Eingriffe aufgeladen bzw. aktiviert«. Andreas Schmid verwandelt in einem Dialog mit malerischen Positionen der 1960er einen architektonischen Übergangsbereich in eine langsam sich verändernde Raum-Licht-Zeichnung. Mittels Computersteuerung werden Verlauf und Intensität der farbigen Lichtstelen in sachtem Wechsel moduliert. Andreas Schmids Lichtzeichnungen im Raum bilden somit selbst Raum: einen Modulationsraum für den geduldigen Blick. Nicht mit den Füßen, nur mit den Augen zu betreten.