Otto Meyer-Amdens nahezu ausschließliche Beschäftigung mit Bildern der Andacht, menschlicher Zuwendung und Meditation findet in zumeist kleinformatigen Bleistift-, Kreide-, Tusch-, Aquarell- und Federzeichnungen konkrete Gestalt. Es ist die aus einer inneren, geistig sinnhaften Bewegung heraus geschaffene Kunst, welche Meyer-Amden zum Motiv seiner künstlerischen Haltung wählt. Der Künstler empfindet die Szenen des innigen menschlichen Miteinanders als einzige Bildmotive, die über »[…] Beziehungsfülle, Dichtigkeit, Einfachheit, mit Einfachheit Wahrheit, mit Wahrheit Notwendigkeit, mit Notwendigkeit Stil« (O.M.) ausdrücken. Meyer-Amdens Vorbereitung, Teilkomposition, 1928, gehört zu den mehr als 20 Teilfassungen zum gleichen bzw. verwandten Themen von ›Ess-Saal‹ und ›Andacht‹, die im Kontext des Auftrags für ein Kirchenfenster entstehen, dessen Ausführung jedoch verhindert wird. Meyer-Amdens Kunst könnte sinnfällig mit dem Interesse an der Kultur einer Gemeinschaft beschrieben werden, welches in seiner Fähigkeit einer feinen, formalen Distanzierung ihren Ausdruck findet.