Anfang der 1960er Jahre begann Poul Gernes seine Malerei auf einfache, reduzierte Formen mit visuell starken, poppigen Motiven wie Kreise, Streifen oder Punkte zu konzentrieren. Die meisten der damals entstandenen ca. 40 Targets waren Entwürfe für architekturbezogene Arbeiten. Zunächst malte er die Ringe seiner Targets noch mit dem Bleistift auf, später ging er dazu über, sie mittels eines Zirkels in den Grund einzuritzen. Dies verlieh den Gemälden einen reliefartigen Charakter und ließ klar definierte Farbfelder entstehen. Die kontrastierenden Farbintensitäten der Kreise lassen die jeweiligen Farben als unterschiedliche, plastische Volumina erscheinen. Die signalhaften Farbkombinationen der Targets (ausgestellt 1988 auf der Biennale Venedig) stammen von Skizzen oder von Readymades wie den Streifen auf einem T-Shirt. Manchmal nutzte Gernes auch Zufallssysteme, indem er zum Beispiel die Farbtöpfe hinter sich platzierte und den Pinsel blind in einen Topf tauchte. Obwohl es anders scheinen mag, sind Gernes Werke frei von etwaigen Referenzen zu zeitgenössischen Werken anderer Künstler.