In ihrer Capital-Serie bietet Sarah Morris visuelle Erfahrungen zeitgenössischer US-amerikanischer Urbanität. Das Gemälde Dulles (Capital) zeigt einen Fassadenausschnitt des International Airport in Washington D.C. Ein Gebäude, das für ein politisches und wirtschaftliches Machzentrum und einem allgegenwärtigen Überwachungssystem steht. Das Gemälde entstand auf der Basis von Videostills und Fotografien der Künstlerin, die sie am Computer zu rasterartigen Bildvorlagen weiterbearbeitet. Dieses Raster wird auf eine monochrome Grundierung der Leinwand aufgetragen, mit Klebeband abgeklebt und schließlich Parzelle für Parzelle ›ausgemalt‹. In der künstlerischen Bearbeitung offenbaren die Ikonen der Macht die Kälte und Abstraktheit ihres Zugriffs auf die Welt, die Übergänge zwischen Politik, Kunst und Unterhaltung werden unsicher.