Bei Spill (scatter) (remade (in a way)), 2008 handelt es sich um ein Remake der Arbeit Spill (scatter) von Carl Andre. Dieser hatte 1966 eine Menge ausgemusterter Mah-Jongg-Steine eines asiatischen Strategiespiels auf den Boden der Galerie rieseln lassen und prägte damit das Konzept der ›Skulptur als Ort‹: Die Skulptur wird als Objekt von seiner Umgebung definiert und die Umgebung wird somit zu einem Teil der Skulptur. Schmidt Hansen eignet sich dieses Konzept an, macht jedoch durch den Zusatz im Titel »(remake (in a way))« auf eine appropriative Haltung aufmerksam. Durch die zufällige Verteilung der Steinchen beim Ausschütten wiederholt er das Konzept Andres. Was das Konzept der Arbeit jedoch auf historischer Ebene ausschloss, wird nun auf ideeller Ebene verhandelt, indem Schmidt Hansen vielleicht auf die ›Wiederkehr des ewig Neuen‹ (Beat Wyss) anspielt – dem kulturellen Prozess der Erinnerung, welcher der kontinuierlichen Sinnstiftung bedarf.