Lasse Schmidt Hansen beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit Standardisierung, Normierung und der Abweichung von der Norm. Durch die Modifizierung von Vorgaben und Koordinaten der DIN (Deutsche Industrie Norm) gelingt es ihm, die Zufälligkeit von Vorschriften, Regeln und Gesetzmäßigkeiten der industriellen Produktion vielfältig verhandelbar zu machen. In der Arbeit 3107/3107 ist einer der beiden Stühle von Arne Jacobsen in seinen Abmessungen leicht größer als sein scheinbar identisches Gegenüber. Der berühmte Design-Klassiker der Serie 7, 1955 entworfen, wurde Ende des 20sten und Anfang des 21sten Jahrhunderts zu einem der gefragtesten Stühle. Obwohl beide Jacobsen-Stühle mit derselben Seriennummer 3107 ausgestattet sind, lässt sich an dieser im Laufe der Zeit vorgenommenen Abänderung der standardisierten Größe des Stuhls genau das Moment der Variation ablesen, für das sich Lasse Schmidt Hansen in seinen Arbeiten interessiert. Mittels der – häufig auf den ersten Blick kaum wahrnehmbaren – Variation festgelegter Systeme gelingt es Schmidt Hansen, fundamental die Axiome der Wahrnehmung dessen zu verschieben, was als unhinterfragbare Realität angesehen wird. »By changing any design the whole perception of the world will change with it, even if it’s just with an inch.« (L.S.H.)