Jo Baer gehört zu den wenigen Frauen, die sich in der von Männern dominierten Kunstszene New Yorks der 1960er Jahre durchsetzen konnten. Baer studierte zunächst Biologie und Wahrnehmungspsychologie bevor sie in Los Angeles von 1953-60 ein Kunststudium anschloss. Baer verteidigte im Umfeld der Minimal Art die Bedeutung des Bildes, obwohl die Minimal Künstler vehement gegen Malerei als relevante Kunstform polemisierten. Indem Jo Baer ein Gemälde als Objekt behauptete und eine anti-illusionistische Malweise entwickelte, erreichte sie für ihre Bilder durch ungewöhnliche Hängung eine visuelle Präsenz, die physisch ausstrahlte. H. Arcuata (der botanische Name einer Orchideenart) gehört zu einer Gruppe von Bildern um 1970, die ungewöhnlich tief gehängt und auf Mehransichtigkeit gemalt wurden. Die Werke erschließen sich dabei nur durch stetiges visuelles Abtasten der einzelnen gemalten Flächen und ihrer Abwicklung über die Seiten der Bildkörper. Jo Baer verstand ihre Bilder als Beitrag zu einer Diskussion über »die Souveränität des Subjekts und die damit verbundenen Fragen nach der Natur der Selbstbestimmung«.