Die Arbeit The Handrail [Handlauf] war Teil der ersten Einzelausstellung der Künstlerin in der Berliner Galerie Capitain Petzel im Jahr 2009. Das Objekt unterläuft die Vorstellung von ›Nützlichkeit‹, da seine ursprüngliche Funktion aufgehoben ist. Bei dem hoch an der Wand hängenden, verbogenen Handlauf handelt es sich um die Reinstallation einer Bar aus einer kleinen polnischen Stadt, wie auch die roten Regalstreben auf polnischen Metallschwarzmärkten angeboten werden. Die schmalen, ganz auf den Nutzen des Abgrenzens hin reduzierten Streben des Handlaufs sprechen vom Ideal einer funktionalistischen architektonischen Moderne, die keine Lasten historischer Materialopulenz tragen und keinem Ornament Platz bieten muss. Stattdessen liegt der Sinn dieses pars pro toto ausgewählten Architekturelements darin, eine durchlüftete, befreite Räumlichkeit zu strukturieren, die ganz im Dienst der Choreographie des gebauten Raumes durch den menschlichen Körper und Geist steht. Aber: Dieser Handlauf ist aus seinem Kontext herausgerissen, verbogen und ›an den Nagel‹ gehängt – Chiffre und Denkfigur einer Grenzerfahrung, pendelnd zwischen Sinnverlust und Neudefinition.