Martin Boyce hat seit etwa 2002 für seine Einzelausstellungen und Ausstellungsbeiträge ein bildnerisches Inventar entwickelt, welches erinnerte, erlebte oder vorgestellte Schauplätze zu atmosphärisch aufgeladenen Zeichenkonstellationen verdichtet: Baumstrukturen aus einfachen Hölzern, Neon oder konstruktiv abstrahierten Baumkronen. Er setzt sein skulpturales Alphabet zu immer neuen Konstellationen zusammen. Von der Decke hängend, ersetzten abstrakte Baumskulpturen in drei Variationen (A Forest I-III, 2009) für seinen Beitrag zur Biennale Venedig 2009 als integratives Element die hängenden venezianischen Glaslüster. Ausgangspunkt dieser Skulpturen waren Fotografien der ›Concrete Trees‹, welche die Brüder Joël und Jan Martel 1925 für die Pariser ›Exposition des Arts Décoratifs‹ geschaffen hatten: »Sie repräsentieren den perfekten Kollaps von Architektur und Natur – indem sie oppositionelle Elemente urbaner Existenz visualisieren: Natürliches versus Konstruiertes, Bewohntes versus Unbewohntes, alt versus neu.« (M.B.)