Klaus Staudt gehört neben Künstlern aus dem Umkreis der Gruppe ZERO, neben Max Bill und Richard Paul Lohse zu den systematisch-konstruktiv arbeitenden Künstlern der Nachkriegszeit. Kennzeichnend für die Konstruktive Kunst ist das Verfahren, mit Methoden der exakten Wissenschaft optisch-ästhetische Phänomene zu erforschen. Staudt behandelt Licht nicht als bloße Erscheinung, sondern als konkretes Material, das wesentlicher Bestandteil für die Wirkung seiner Werke ist. Auf einer meist quadratischen Grundfläche werden eine bestimmte Menge von Mikroelementen (Prismen, Stäbe, Quader, etc.) gleichförmig und hierarchielos angeordnet. Es entsteht damit ein Strukturfeld, das mehrere Ebenen umschließt, denn die Mikroelemente sind manchmal teils auf, teils hinter einem Träger – häufig ein milchiges oder transparentes Acrylglas – aufgebracht. Der sich daraus ergebende, räumliche Eindruck wird dadurch vertieft, dass sich durch Licht und Schatten ein rhythmisches Spiel auf der strukturierten Oberfläche bildet. Die materielle Reliefstruktur wird durch die Wirkung des Lichts in ihrer Plastizität erst sichtbar ausgeformt.