Nach seiner Ausbildung zum Sekundarlehrer an der Universität Bern machte sich Johannes Itten 1912 zu einer größeren Reise durch Europa auf, um Ausstellungen zu den Kubisten und Impressionisten, zum ›Blauen Reiter‹ sowie eine Werkschau Kandinskys zu besuchen. In den folgenden Jahren (1913–16) arbeitete er als Assistent Adolf Hölzels an der Stuttgarter Akademie. Fundament für seine eigene Lehre am Bauhaus (1919–1923) ist die erste ›Itten-Schule‹ in Wien (1916–19). Dort praktizierte er mit seinen Schülern neben Motivübungen entlang der klassischen Malereigattungen auch Atem-, Körper- und Taktstudien, die zu einer ganzheitlichen Ausbildung anleiten sollen. Die Umsetzung musikalischer Taktfolgen (Zeitordnung) in Proportionsfolgen (Flächen- und Raumordnung) gehen mit Atemstenogrammen und dem Turnübungen parallel. Das Bild Stäbe und Flächen verweist auf Ittens Interesse an kristallinen Formen und einer vom Gegenstand gelösten Abstraktion.